Apr 6, 2011

Vegetation im Hasbruch hat Vorrang vor Pferdebeweidung


BSH  lehnt Waldweide ab, sie ändert den Charakter und ist zu teuer


Hude. Schon seit längerem wird die Absicht einiger Mitglieder der Naturschutzstiftung des Landkreises Oldenburg mehrheitlich durch den Stiftungsbeirat abgelehnt, Teile der zum Urwald Hasbruch gehörenden Flächen mit englisch-kaukasischen Exmoor-Ponys beweiden zu lassen. Betroffen ist vor allem die Brookbäke, die gerade erst mit großem Aufwand renaturiert worden ist, sie müsste eingezäunt werden. Ein Teil der Wiesen ist von der Autobahn 28 zwischen der Abfahrt Hude und der Raststätte Hasbruch zu sehen. Die Stiftung soll etwa 20 ha aus Eigenbesitz beisteuern. Das Gebiet ist ein FFH-Europareservat.

In einer ersten Abstimmung sprach sich die Mehrheit nach eingehender kontroverser Diskussion aus vielen Gründen gegen dieses Projekt aus. Die wichtigsten Aspekte betrafen die zu erwartende Veränderung bis Zerstörung wertvoller Pflanzen der Krautvegetation, darunter auch Orchideen, die zu erwartenden Verbiss-Schäden an den Borken der Bäume, die völlig offene Frage der hohen Kosten für eine Langzeitfinanzierung und die massive Förderung des Tourismus, durch Besucher, die nicht primär den Wald, sondern die Tiere in mehrfach bezäunter Weide erleben möchten. Auch die Argumente der „Steigerung der Artenvielfalt“ (Biodiviersität)  durch Insekten, die auf dem Dung der Pferde einwandern, wurden mehrheitlich nicht akzeptiert. Stattdessen gehen Lebensräume des seltenen, aber hier häufigen Mittelspechtes verloren. Deshalb wurde ein Referent, der das erläutern sollte, ebenfalls mit ablehnender Mehrheit ausgeladen. Der ehemalige Vorsitzende und Forstbedienstete Eilert Tantzen führte auch forsthistorische Gründe an, warum man diesen jahrhundertealten Wald  und die Brookbäke besser in Ruhe lassen solle. Schließlich ist das Gebiet für eine extensive Pferdebeweidung zu klein.

Die Biologische Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems (BSH) hält die ganze Planung für eine Fehlinvestition und teuren Großversuch, der höchstwahrscheinlich 400.000 qm wertvoller naturnaher Landschaft mittelfristig ruinieren würde. Wie der BSH-Vorstand betont, sei das auch eine Verschwendung öffentlicher Mittel im großen Stil. Gerade jenen Antragstellern aus der Bevölkerung, denen zum Beispiel ein Antrag von 1.200 Euro um die Hälfte gekürzt worden sei oder die gar nicht berücksichtigt worden seien, könnte die Mitglieder-Mehrheit der Stiftungsgremien kaum verständlich machen, warum ein weit über 100 Tausend Euro teures Projekt hier Vorrang haben solle. Dies widerspreche auch dem Gründungsgedanken der Stiftung.

Die befürwortende Seite hat nun – wenige Tage vor einer weiteren Abstimmung im Beirat – zu einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung  für den 6. April um 19 Uhr ins Kreishaus Wildeshausen, Delmenhorster Straße 6, eingeladen. Dabei werden 6 Personen mit PRO-Position und 2 mit CONTRA-Argumenten zu Wort kommen, außerdem 2 Vertreter der Kreisverwaltung.

Weiteres zum Hasbruch finden Sie hier.

 

Nachträgliche Anmerkung: Am 14.04.2011 wurde das Projekt durch den Beirat der Naturschutzstiftung des Landkreises Oldenburg - den vorgetragenen zahlreichen Einwänden entsprechend - zum zweiten Male, und damit endgültig abgelehnt.

Kategorie: General
Erstellt von: BSH
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NaturschutzForum Deutschland e.V. (NaFor)
Auf Veranlassung von NVN und BSH wurde dieser Bundesdachverband gegründet.Ihm gehören 14 eingetragene Vereine, darunter sieben gesetzlich anerkannte Landesverbände sowie der renommierte Verband Biologie, Biowissenschaften & Biomedizin in Deutschland an. Damit vertritt NaFor mit allen Untergliederungen etwa 260.000 Mitglieder. Der Verband ist in 12 Bundesländern vertreten. Präsident war in den ersten 3 Wahlperioden (2001-2010) der BSH-Vorsitzende. Naturschutzvereine in Deutschland, die Interesse an einer gesetzlich legitimierten Bundesvertretung haben, sind zur Mitgliedschaft eingeladen. Das Büro in Hannover kooperiert mit dem NVN, der Verwaltungsaufwand ist sehr gering, da er im eigenen Zuständigkeitsbereich von den Mitgliedern selbst getragen wird, entsprechend minimal auch der Jahresbeitrag.
NaFor

Naturschutzring Dümmer e.V.
In diesem Verein haben sich BSH, Mellumrat und NaBu
zusammengeschlossen. Die Mitarbeiter gehören zur Naturschutzstation Dümmer,
die vom Land Niedersachsen (NMU) getragen wird. Ihre Aufgabe ist es , die
durchziehenden und brütenden Vögel zu erfassen und die interessierte Öffentlichkeit über den Wert und Schutz der Dümmer-Niederung zu informieren. Näheres dazu siehe auch:
www.naturschutzring-duemmer.de



Naturraum Dümmerniederung e.V.
Die BSH ist Mitglied und unterstützt zahlreiche Aktivitäten dieses Vereins. Federführend dabei ist der
in Lemförde und Damme ansässige Auto-Ausrüstungs-Konzern  ZF-Lemförder. Zum Verein gehört auch in Kooperation mit dem Hunte-Wasserverband / Landkreis Diepholz der Schäferhof mit Restaurant, das im Sommer geöffnet hat und sehr zu empfehlen ist, besonders im Hinblick auf Kulinarisches rund um Schaf und Lamm, aber auch eigenen Kuchen anbietet. Wer direkt neben der Hunte eine Veranstaltung für bis zu 50 Personen plant, kann sich schon heute in verbindung setzen mit dem Veranstaltungsmangement unter: schaeferhof@zf.com, Tel. 05474-602194. Näheres ist auch im Internet zu erfahren unter: www.schaeferhof-duemmer.de (in Vorber.).

Gebietskooperation (GK) Hunte 25
Die BSH ist, auch als Vertreter für das Wassernetz Niedersachsen aller anerkannten Naturschutzverbände,
gemeinsam mit dem Nabu-Vertreter Mitglied  in der nach EU-Wasserrahmenrichtlinie vorgeschriebenen
Gebietskooperation Hunte 25; diese gehört wiederum dem Flussgebiet Weser an. In dieser Gruppe sind  die Vertretungen aller maßgebenden Entscheidungsträger  im Einzugsgebiet der Hunte von Melle  über Diepholz, Wildeshausen, Oldenburg bis Elsfleth versammelt. Die GK Hunte 25 (nicht zu verwechselon mit dem Zusammenschluss der 7 Wasser- und Bodenverbände Hunte 25) gibt nicht nur wesentliche Grundinformationen zur Hydrologie heraus, sondern erarbeitet auch -bisher auf der Basis des Einvernehmens - zukunftsweisende Konzepte. Weitere Informationen siehe: www.wassernetz.org,
www.wasserblick.de
www.hunte-25.de, www.hunte-wasseracht.de; die BSH  zeigt  eine Bildergalerie zur Hunte in der alten homepage - hier.

Wiehengebirgsverband e. V.
Die Kontakte zu den Wanderern bestehen seit Gründung der BSH. Auf der Basis einer gegenseitigen Mitgliedschaft wird der Gedankenaustausch, gerade auch vor Ort, gepflegt.
Wiehengebirgsverband

Fischereiverbände
Kurz nach ihrer Gründung gab es zahlreiche Kooperationen der BSH mit Angler-, Tücker- und (Sport-)Fischereivereinen, aber auch mit den beiden niedersächsischen Dachverbänden in Oldenburg und Hannover sowie mit der Niedersächsisch-westfälischen Anglervereinigung Osnabrück – sie alle vertreten weit über 100 Tsd. Mitglieder und stellen schon deshalb eine wirksame Gewässerwacht dar.  Kooperiert wurde auf dem Gebiet der Datensammlung (Biomonitoring) und Förderung auch von Kleinfischen, durch die Anlage von Laichgewässern sowie für die biologische Durchlässigkeit aller Gewässer und den Erhalt von Kleinbiotopen, aber auch durch das gemeinsame Eintreten für den Schutz und die Reinhaltung der Gewässer, Auen und anderer Feuchtgebiete.
Landesfischereiverband Weser-Ems e.V.
Niedersächsisch-Westfälische Anglervereinigung e.V.

Fortsetzung folgt...

 


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