26.06.2007
Jahreshauptversammlung der Biologischen Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems (BSH) in Bohmte
Am 16. Juni fand die Jahreshauptversammlung der BSH in Bohmte statt.
Dabei machten sich die Teilnehmer mit der Nutzung des Naturschutzgebietes Daschfeld zwischen Bohmte und Bad Essen vertraut. Dieses Flachmoor mit Dauergrünland wurde 1992 als NSG vor allem für den Wiesenvogelschutz ausgewiesen. Die Kernzone befindet sich im Eigentum des Landkreises Osnabrück. Diese Flächen werden von einem Landwirt durch Ammenkuhhaltung extensiv bewirtschaftet. Nur durch flächenspezifisch unterschiedlich späte Mahd und extensive Beweidung gelingt es, bestimmten Arten wie z.B. dem Großen Brachvogel einen entsprechenden Lebensraum zu erhalten.
Der zweite Besichtigungspunkt war ein Biotop, das vom Verein für Umwelt- und Naturschutz Bohmte gepflegt wird. Hier ist die jährlich wiederkehrende späte Mahd und Nutzung des Heus, also Abfuhr des Aufwuchses die Voraussetzung dafür, die Lebensbedingungen für mehrere Rote Liste-Arten, d.h. streng geschützte Pflanzen zu erhalten. Sie können sich nur bei wenig Konkurrenz zu anderen Arten sowie geringem Nährstoffgehalt des Bodens auf sog. Magerrasen erfolgreich entwickeln. Das betrifft auch die Erhaltung offener Sandflächen, die mehreren Pflanzen- und Tierarten wie Libellen, Laufkäfern als Lebensraum dienen.
Im Rahmen der Jahresversammlung wurden verschiedene Probleme im Raume Osnabrück angesprochen und lebhaft diskutiert.
Einig war man sich in der negativen Beurteilung des Weiterbaus der A33 („Lückenschluß“). Die BSH teilt die Einschätzung auch der anderen Naturschutzverbände mit den bekannten Argumenten. Es bleibt unverständlich, warum besonders wertvolle Natur durch diese Autobahn zerstört werden muß. Abgesehen von der weiteren Entwertung der Landschaft wird der dann geschlossene Autobahnring dafür sorgen, dass noch mehr Verkehr in den Raum Osnabrück strömt.
Ein weiterer Punkt der Diskussion war die stürmische Entwicklung der Biogasanlagen. So sehr anfangs die Euphorie vorherrschte, so sehr ist nun auf diesem Sektor die Ernüchterung eingekehrt. Es muss sich mehr die Erkenntnis durchsetzen, dass mit diesen hoch subventionierten Anlagen nur ein kleiner Beitrag zur Energieversorgung geleistet wird, Wege über Schwertransporte erheblich belastet, dann ausgebaut werden müssen und die weitere Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung voranschreitet. Die Förderung der Anlagen sollte degressiv erfolgen, größere Anlagen überhaupt nicht mehr subventioniert werden.
Schließlich wurde auch die weitere Zersiedelung der Landschaft durch Gewerbe-, Baugebiete und große Stallanlagen im Außenbereich angesprochen.
Nach Abschluß der Tagung bedankte sich der Vorsitzende der BSH, Dr. R. Akkermann bei dem Verein für Umwelt- und Naturschutz Bohmte für die Organisation und Durchführung der Exkursion.