Wardenburg, 04.12.2001

Kahlschlagmethoden an der Autobahn

BSH hinterfragt Unterhaltungspraktiken bei Heide und Gehölzen

Wardenburg. Zum wiederholten Male musste die Biologische Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems e.V. (BSH) feststellen, dass rücksichtslose Unterhaltungsmaßnahmen an den Autobahnen im Bereich Oldenburg durchgeführt worden sind. Im Sommer diesen Jahres wurden zwei Heideflächen an der A29 zwischen Großenkneten und Ahlhorn radikal abgemäht. Die BSH hatte sich darüber beim zuständigen Straßenbauamt schriftlich beschwert. Eine Antwort gab es nicht. An der A1, Abfahrt Cloppenburg, wurde ein Gehölz kahlschlagartig entfernt. Auf Anfrage hieß es, es handele sich nicht um „Unterhaltungsmaßnahmen“, sondern um Arbeiten im Zuge des Umbaus der Anschlussstelle Cloppenburg. Solche Praktiken sind nicht mehr zeitgemäß und ökologisch absolut unvereinbar. Die BSH fordert auf diesem Gebiet eine bessere Kontrolle und Schulung der Außendienst-Mitarbeiter. Ein Mähen von Heidekraut ist zwar unabdingbar für die Verjüngung der Heidepflanzen, aber nur im oberen Teil der Sprosse. Ein Abmähen bis auf Stumpf und Stiel schädigt die Pflanzen weitgehend. Ein Kahlschlag von Gehölzen ist ein erheblicher Eingriff in den Naturhaushalt, bei dem Tiere und Pflanzen ihren Lebenraum komplett verlieren. Ein Ausdünnen durch Fällung einzelner Bäume hätte ihnen noch Rückzugsmöglichkeiten gelassen. Das Straßenbauamt sollte sich die in der Forstwirtschaft längst anerkannte Praxis, die
ökologische Waldbehandlung durch selektive Verjüngung, zu Herzen nehmen.


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