17.03.2004

Naturschutzverbände plädieren für Nachfolge-organisation

Runder Tisch mit der Bezirksregierung in Lübbertsfehn

Oldenburg. Die Vertreter der gesetzlich anerkannten Naturschutzverbände trafen sich zu einem weiteren `Runden Tisch´ in der Naturschutzstation Lübbertsfehn südwestlich von Aurich. Einhellig wurden die seit über zehn Jahren laufenden Gesprächsrunden zwischen der oberen Naturschutzbehörde und allen 13 nichtstaatlichen Naturschutzverbänden als landesweit vorbildlich herausgestellt. Daraus ergebe sich natürlich eine sehr kritische Einstellung zur Auflösung der Bezirsregierung. Durch die Arbeit des Runden Tisches konnte in der Vergangenheit viel Streit zwischen Vertretern gegensätzlicher Interessen schon im Vorfeld vermieden werden. Auch gab es schnelle Informationsmöglichkeiten, die die Planungsabsichten besser beleuchteten und unnötige Aktivitäten und Doppelarbeit vermeiden halfen.

Was gut ist, muss nicht abgeschafft werden, war von Verbandsseite zu hören. „Wir bedauern deshalb außerordentlich, dass es demnächst die Einrichtung der Bezirksregierungen nicht mehr geben soll", so Rüdiger Wohlers vom Oldenburger Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Insbesondere die Bündelung und Lenkung von kommunalen Einzelplanungen ginge wohl verloren.

Um eine gewisse Kontinuität der Umweltarbeit zwischen Weser und Ems zu gewährleisten, schlug Prof. Dr. Remmer Akkermann von der Biologischen Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems (BSH) vor, den `Runden Tisch Naturschutz´ auch nach der Abwicklung mit denselben Themen weiterzuführen. Ansprechpartner seien dann Kommunen, Landschaften und Stiftungen in den gleichen politischen Grenzen.
Denn selbst die in den siebziger Jahren erfolgte Bezirksreform habe zwar neue Strukturen geschaffen, es würde aber weiterhin in landsmannschaftlicher Zugehörigkeit, also oldenburgisch, ostfriesisch, emsländisch und osnabrückerisch gedacht und gehandelt. Das habe sich in einem übersichtlichen Raum sehr bewährt. Auch komme hinzu, dass sich viele Untersuchungen über Pflanzen und Tiere seit Jahrhunderten auf diese politischen Einheiten bezögen und darum weiterhin eine wichtige Bezugsgrundlage bleiben müssten. Es werde deshalb von Verbandsseite überlegt, ab 2005 selbst die Initiative zu ergreifen und mit den künftig zuständigen Gremien auf Einladung der Verbände zweimal jährlich zu tagen und Fragen des Natur- und Umweltschutzes zu beraten.

Anschließend wurde eine Wasserbüffelherde des Landkreises Aurich besichtigt. Die Meinungen darüber, ob es sich um eine geeignete Möglichkeit zur Landschaftspflege handele, bewegten sich von abwartend bis ablehnend.


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