25.05.2005

BSH warnt: Keine voreilige Hilfe

Wardenburg. Die Biologische Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems e.V. (BSH) warnt vor übereilter Mitnahme von Jungvögeln. Es ist wie in jedem Jahr: da sitzt so ein kleiner, noch etwas zerzauster Federball auf dem Boden oder im Gebüsch und piepst scheinbar jammervoll. Vielen mitfühlenden Menschen geht das ans Herz und sie wollen helfen. So fragen immer wieder besorgte Bürger an, was sie denn mit von den Eltern "verlassenen" Jungvögeln tun sollen.

Da ist auch schon der Kernpunkt des Problems. In der Regel wurden die Jungvögel nicht von den Eltern verlassen. Eher warten diese, dass sich der Mensch entfernt. Bei vielen Vogelarten ist es normal, dass die Jungtiere das Nest verlassen, bevor sie ganz selbstständig sind. Durch ihr Rufen teilen sie den Eltern, mit wo sie sich befinden und werden dann weiterhin von ihren Eltern versorgt. Jungvögel sollten daher möglichst nicht gestört und nur in Ausnahmefällen mitgenommen werden. Hat man den Verdacht, dass ein Jungvogel wirklich von den Eltern verlassen wurde, so sollte man ihn aus einiger Entfernung mehrmals am Tage beobachten. Bestätigt sich der Verdacht, kann man bei einem Naturschutzverband fragen,  was weiter zu tun ist und wo sich die nächste anerkannte Vogelpflegestation befindet. Nur dort sollten Jungvögel aufgezogen und auf ihre spätere Wiederauswilderung vorbereitet werden.

Weitere Informationen bekommen sie im BSH-Merkblatt Nr. 51 („Pflege- und Auffangstationen in Niedersachsen"), erhältlich in der Geschäftsstelle der BSH, Gartenweg 5, 26203 Wardenburg, Tel. 04407/5111 oder im Internet: www.bsh-natur.de (Veröffentlichungen).

 

Verantwortlich Diplom-Biologen A. Brokmeier, R. Germer (BSH)


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