Wardenburg, 26.09.2002

Runder Tisch Naturschutz ist voller Erfolg

BSH regte die Gründung bei der Bezirksregierung Weser-Ems 1990 an

Oldenburg. Seit über zehn Jahren tagt zweimal jährlich der 'Runde Tisch Naturschutz' bei der Bezirksregierung Weser-Ems. Teilnehmer der seit 1991 stattfindenden Gespräche sind Vertreter der 13 anerkannten Naturschutzverbände in Niedersachsen. Eingerichtet wurde die Runde, nachdem Vertreter der Biologischen Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems (BSH) sie beim damaligen Regierungspräsidenten Dr. Wolf Weber angeregt hatten.

Auch die anderen Regierungsbezirke schlossen sich diesem Beispiel an. Inzwischen ist es eine wichtige Institution als Brücke zwischen dem behördlichen und nichtstaatlichen Naturschutz und damit auch zur Bevölkerung geworden. Obwohl keine Einzelfälle besprochen werden, können grundsätzliche Probleme und Konflikte aus Musterbeispielen in der Landschaft zwischen Nordsee und Wiehengebirge, aber auch aus Beschwerden von Seiten der Bevölkerung abgeleitet werden.

Geleitet wurden die 22 Sitzungen bislang von den Regierungsvizepräsidenten Albers und Boll und Abteilungsleiter Struthoff in Abstimmung mit den Dezernatsleitern Evers, Remmers und Dr. Helbing. Anläßlich der ersten Sitzung wurde betont, dass der offene Gedankenaustausch über Fragen von grundsätzlicher Bedeutung im Vordergrund stehen solle. Rechtliche Bestimmungen würden durch die Gesprächsrunde nicht berührt.

Die zuständigen Dezernenten und Fachgebietsleiter stellen vorher vereinbarte Schwerpunktthemen in Kurzreferaten vor, an die sich lebhafte und interessante Diskussionen anschließen. Themen betrafen alle Gebiete von Naturschutz und Landschaftspflege wie den Schutz von Feuchtgebieten, den Biotopverbund und das umfangreiche Gebiet Naturschutz und Landwirtschaft. Die Vertreter der Bezirksregierung ihrerseits hatten auch die Möglichkeit, die Verbände nach ihrem satzungsmäßigen Selbstverständnis, ihren Aufgaben und Arbeiten vor Ort zu befragen.

Der Vorsitzende der BSH, Prof. Dr. Remmer Akkermann, begrüßt das Jahrzehnt der gegenseitigen Information. Damit sei gewährleistet worden, dass vielfache Kritik häufig schon im Vorfeld hätte geklärt und Mißverständnissen bis hin zu Gerichtsverfahren über die Verbandsklage hätte vorgebeugt werden können. Auch sei hier eine staatliche Plattform gegeben, auf der in persönlichen Gesprächen (und sei es unter dem dann wichtigen Punkt 'Verschiedenes') drängende Fragen gegenüber der oberen Naturschutzbehörde hätten zur Sprache gebracht werden können.

Akermann würdigte das Verdienst der Bezirksregierung, die Sitzungstermine hervorragend vorbereitet und gut moderiert zu haben. Das zeige auch die rege Beteiligung der Naturschutzverbände. In den drei anderen Regierungsbezirken sähe es dagegen anders aus: vor wenigen Jahren haben sie in Braunschweig, Hannover und Lüneburg die Arbeit eingestellt oder stark reduziert. Die BSH, der Naturschutzverband Niedersachsen und andere anerkannte Verbände wollen nunmehr versuchen, den Erfolg von Oldenburg als Beispiel zu nehmen, um den Runden Tisch Naturschutz auch in den anderen Bezirken wieder aufleben zu lassen. Noch zahlreiche Themen stünden zur Besprechung an.


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