Mär 24, 2011

Naturschutz erfordert politisches Engagement!


BSH ermuntert zu Mitarbeit in den politischen Parteien der Kommunen


Wardenburg. Wer in der freien Landschaft und im besiedelten Bereich mehr Naturschutz und Landschaftspflege möchte, sollte sich fragen, ob eine Mitarbeit in den Stadt- und Gemeinderäten oder auch im Kreistag möglich ist. Das kann in allen demokratischen Parteien sein oder aber im Rahmen von freien Wählergemeinschaften oder als freier Einzelkandidat. Diesen Appell richtet die Biologische Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems e.V. (BSH) angesichts der am 11. September dieses Jahres stattfindenden Kommunalwahlen an alle interessierten Wahlberechtigten.

Es mag verwundern, dass ein parteipolitisch neutraler Natur- und Umweltschutzverband wie die BSH dazu aufruft. Es erklärt sich aber schnell damit, dass der Verein eigene Vertreter und Abgeordnete in Kommunalparlamenten, vor allem in den Fachausschüssen hat. Dort sind sie zum größeren Teil zwar nicht stimmberechtigt, haben aber ein gleichberechtigtes Mitspracherecht. Das betrifft zum Beispiel die Umweltausschüsse in Stadt und Landkreis Oldenburg oder in der Gemeinde Wardenburg, wo einige BSH-Delegierte schon mehrere Legislaturperioden als beratende Mitglieder bestätigt worden sind. Hier besteht die Möglichkeit, rechtzeitig vorzutragen, anzuregen oder auch zu kritisieren.


Seit längerem fällt Dreierlei auf:

1. Die Planungshoheit liegt bei den Kommunen, deren Mehrheiten entscheiden, ob ein Bebauungsplan geändert oder verabschiedet wird, wo privilegierte Nutzungen stattfinden sollen (z.B. Sand- und Torfabbau, Gewerbegebiete, Biogasanlagen, Straßenbau, Spielplätze, neue Siedlungen, geschützte Landschaftsbestandteile). Wer dabei ist und zu Mehrheitsbeschlüssen beiträgt, der kann für (oder gegen) die Belange der Natur stimmen.

2. Wer sich in den politischen Gremien umschaut, stellt bald fest, wie wenig neue Köpfe dabei sind und mitdenken. Am besten wäre es, wenn sich die Alterspyramide auch in den Parlamenten widerspiegeln würde. Das ist aber leider nicht so. Dieselben, durchaus fachkompetenten Personen sind in die Jahre gekommen (auch bei den Vereinsvertretern), politische Akteure zwischen 18 und 40 Jahren sind oft in der Minderheit. Aber gerade diesem Teil unserer Bevölkerung gehört die Zukunft. Somit sollte hier mehr geschehen.

3. Die Interessenlager der Landwirtschaft haben schon hundert Jahre verstanden, dass nur mitbestimmen kann, wer auch politisch und in den Führungsetagen mitmacht. So besteht der 5-köpfige Vorstand der Hunte-Wasseracht aus 5 Landwirten, obwohl die große Mehrheit der Bewohener keine Landwirte sind. Die BSH stellt  heute weiterhin fest, dass sich eine Verschiebung innerhalb der landwirtschaftlichen Vertreter ergeben hat. Den größten politischen Einfluss hat inzwischen nicht mehr die Mehrheit der mittelständischen Bauern wie gerade auch die ökologisch wichtigen Milchviehbetriebe, sondern wenige Großbetriebe wie die Biogas-Agrarier. Mit Steuermitteln hochsubventioniert dominieren viele bei Erwerb und Pacht von Flächen, die eigentlich allen Betrieben offen stehen sollten. Auch in den Rathäusern ziehen ihre Fürsprecher ein.


Wer bei der zukünftigen Erhaltung und Gestaltung im Sinne von Natur und Erholung mitreden will, sollte sich überlegen, ein politisches Mandat zu übernehmen. Die BSH würde da durchaus beratende Hilfestellung geben. Man muss kein Spezialist sein, um politisch mitzugestalten, das lernt sich schnell, wenn es Interesse und Gleichgesinnte gibt. Alle, die es wohl machen könnten und in den nächstehn fünf Jahren an vielen politischen Entscheidungen Kritik üben werden, haben JETZTdie Gelegenheit, sich bei einer für das eigene Naturell passenden Partei zu melden. Überall braucht der Naturschutz verständnisvolle Politiker, die den richtigen Kurs halten.

Es bietet sich jetzt die Möglichkeit, im Sinne jenes großen Teils der Bevölkerung tätig zu werden, dem die Natur am Herzen liegt und die nicht noch mehr Bäume, Grünland, Kleingewässer oder – ganz allgemein – die lebenswichtigen Güter Boden, Wasser und Luft zu sehr belastet oder geopfert sehen möchten für die wirtschaftlichen Interessen einiger weniger rücksichtsloser Nutzer, die aber schon lange verstanden haben, über ihre Mehrheiten im eigenen Sinne Einfluss zu nehmen und kommunalpolitisch durchzusetzen.

 

Der BSH-Vorstand


Kategorie: General
Erstellt von: BSH
...

 

39 Polychlorierte Biphenyle
zum Download im pdf-Format

38 Von der linearen Abfallentsorgung zur Kreislaufwirtschaft
zum Download im pdf-Format

37 Der Grüne Punkt
zum Download im pdf-Format

36 Die Toxizität von Cadmium
zum Download im pdf-Format

35 Plankton in See und Teich
zum Download im pdf-Format

34 Allergie und Umwelt
zum Download im pdf-Format

33 Keine Müllverbrennung
zum Download im pdf-Format

32 Flechten
zum Download im pdf-Format

31 Gentechnik
zum Download im pdf-Format

30 Gülle oder Flüssigmist (vergriffen)
zum Download im pdf-Format

29 Weichlaubhölzer (vergriffen)
zum Download im pdf-Format

28 Humus (vergriffen)
zum Download im pdf-Format

27 Die Kernspaltung hat alles verändert (vergriffen)
zum Download im pdf-Format

26 Salmonellen
zum Download im pdf-Format

25 Wertstoffe und Sonderabfälle
zum Download im pdf-Format

24 Artenschutz-orientierte Flurbereinigung
zum Download im pdf-Format

23 Die Flora der Straßen- und Wegränder
zum Download im pdf-Format

22 Ohne Pilze kein Wald
zum Download im pdf-Format

21 Teutoburger Wald-Friedhof
zum Download im pdf-Format

20 Gestaltungsvorschlag: Naturgarten
zum Download im pdf-Format

19 Naturkorridor Hunte-Jade
zum Download im pdf-Format

18 Honigbienen
zum Download im pdf-Format

17 Torfmoose (vergriffen)
zum Download im pdf-Format

16 Naturnaher Garten (vergriffen)
zum Download im pdf-Format

15 Der Garten als Lebensraum und Kinderstube (vergriffen)
zum Download im pdf-Format

14 Die zwei Gesichter der Atomkerntechnik
zum Download im pdf-Format

13 Hecken
zum Download im pdf-Format

12 Fließgewässer (2. Auflage)
zum Download im pdf-Format

12 Fließgewässer (vergriffen)
zum Download im pdf-Format

11 Mehr Schutz für die Schleiereule! (DBV / BSH)
zum Download im pdf-Format

10 Muss der Mäusebussard bejagt werden?
zum Download im pdf-Format

09 Anleitung zum Bau und zum Anbringen eines Nistkastens
zum Download im pdf-Format

08 Kleingewässer für Lurche
zum Download im pdf-Format

07 Die untere Hase (Landkreis Emsland) (vergriffen)
zum Download im pdf-Format

06b Baumschutz - Baumpflege - Teil II (vergriffen)

06a Baumschutz - Baumpflege - Teil I (vergriffen)
zum Download im pdf-Format

05 Sozialbrache und Naturschutz (vergriffen)
zum Download im pdf-Format

04 Flurbereinigung  (vergriffen)
zum Download im pdf-Format

03 Unsere Schmetterlinge (vergriffen, Nachdruck s. 2008)
zum Download im pdf-Format

02 Giftige Pflanzen (vergriffen)
zum Download im pdf-Format

01 Gewässerschutz (vergriffen)
zum Download im pdf-Format


© Copyright 2010 - 2021 - Biologische Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems e.V. (BSH)
BSH-Spendenkonto zugunsten bedrohter Pflanzen und Tiere: LzO, IBAN: DE92 2805 0100 0000 4430 44 BIC: SLZODE22XXX

- Impressum -